Ausbildungsgarantie für Arbeitsmarkt

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil besuchte den Kinderschutzbund Dinslaken-Voerde e. V. im Dinslakener Stadtteil Lohberg gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Stefan Zimkeit. 

arbeitsminister heil

NRZ 02.05.2022/Bild:Lars Fröhlich FUNKE Foto Services

Dinslaken Pünktlich um 11.15 Uhr rollt die Limousine am Johannesplatz in Lohberg vor, fast unbemerkt von Polizei und einigen wenigen Schaulustigen. Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, quert zielstrebig den Platz und steuert auf das Haus mit der Nummer 4-6 zu. Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Stefan Zimkeit (SPD) besucht der Minister den Deutschen Kinderschutzbund (DKSB), Ortsverband Dinslaken-Voerde, um sich über die Tätigkeit der Schülerpersonalagentur und das Projekt „Jugend stärken im Quartier“ zu informieren.

Volker Grans, Geschäftsführer Kinderschutzbund, und Zimkeit heißen den Minister willkommen. „Ich kenne Hubertus Heil schon aus gemeinsamer Juso-Zeit und freue mich, den Bundesarbeitsminister einen Tag nach dem 1. Mai hier zu haben“, so Zimkeit. „Ich freue mich ebenfalls, hier in der Zechensiedlung zu sein, als 13-Jähriger war ich schon einmal zu Besuch hier“, sagt Heil (49) und begrüßt das Empfangskomitee mit Handschlag. Dazu gehören neben Simon Panke, Co-SPD-Stadtverbandsvorsitzender Dinslaken auch vom DKSB Roland Kura (Schülerpersonalagentur) sowie Philipp Benninghoff und Assma Chengafe („Jugend stärken im Quartier“). Sie führen den interessierten Gast durch die Räumlichkeiten und erläutern ihre Aufgaben.

Schwerpunkt sei die individuelle Unterstützung für junge Menschen durch Beratung, Einzelfallhilfe und aufsuchende Arbeit – etwa bei der Berufsfeldorientierung, Vermittlung und Begleitung von Praktika, Begleitung des Bewerbungsprozesses durch Erstellen geeigneter Unterlagen, das Einüben von Bewerbungsgesprächen und Einstellungstests. Dies alles geschehe in enger Kooperation mit der Schülerpersonalagentur des DKSB, um Einblicke in Betrieb und Beruf zu bieten. Hilfe gebe es auch bei Gängen zu Behörden.

Volker Grans und Co. nennen dem Bundesminister und gebürtigen Hildesheimer die Leitziele: „Langfristige Begleitung von Menschen im Alter von 13 bis 27 Jahren in verschiedenen Lebenssituationen, Unterstützung beim Erfahren eigener Stärken und Fähigkeiten, Begleitung für den Übergang von Schule zu Beruf und Aufzeigen von Bildungschancen. Schließlich die gemeinsame Planung und Beratung des beruflichen und Persönlichen Lebensweges.“

Hubertus Heil hört aufmerksam zu, ist fasziniert von dem Projekt. „1,3 Millionen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren haben keine Ausbildung. Wir suchen nach der Pandemie händeringend Leute in allen Berufsgruppen, nicht nur im Handwerk.“ Praktika ab der 7. Klasse und somit Übergänge in den Beruf zu organisieren, seien sehr wichtig. „Das gibt Stärke und Motivation. Kontakt zu Jugendlichen ist Beziehungsarbeit“, erklärt Heil.

Ein Beispiel ist Tarik Kilinc. Der 20-Jährige stellt sich vor. Er habe die Mittlere Reife nachgeholt und absolviere nun ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Kinderschutzbund. „Ich möchte in einem sozialen Brennpunkt wie Lohberg helfen und etwas leisten, vielleicht später auch in der Politik“, sagt Tarik. Dankbare Aussagen für Zimkeit und Heil: „Das ist gut, darüber unterhalten wir uns einmal in Ruhe.“ Laut Philipp Benninghoff durchliefen etwa 150 Jugendliche jährlich das Projekt „Jugend stärken im Quartier“, überwiegend junge Männer. Roland Kura verweist auf das Bewerbungsbuch für Schülerinnen und Schüler („jetzt ohne Passfoto“), das an Ausbildungsbetriebe weitergereicht werde.

Eine Ausbildungsgarantie sei neben Bürgergeld und Grundsicherung „eine wichtige Säule“, so Heil, „wir wollen das Nachholen eines Berufsabschlusses fördern. Das braucht unser Arbeitsmarkt, denn es fehlen Fachkräfte“. Aber er wisse auch, dass die Motivationslage nicht leicht sei, leider gebe es zu hohe Abbruchquoten. Der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sei anders als noch vor 20 Jahren. Der Bundesminister nennt als Ziel: „Jeder, der will, muss ein Angebot bekommen und darf nicht ins Bergfreie fallen. Das uns muss mit unseren Sozialpartnern und der Wirtschaft gelingen.“

Dann lässt sich Hubertus Heil von Volker Grans noch die Entwicklung auf den Zechengelände erklären, bevor er von Lohberg aus zum nächsten Ortstermin startet: nach Duisburg auf das Thyssen-Gelände zur Wahlkampfunterstützung von Thomas Kutschaty.

Kontakt

Deutscher Kinderschutzbund
Ortsverband Dinslaken-Voerde e. V.

Johannesplatz 4-6
46537 Dinslaken

02064 / 43 71 01

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